Hochseesegeln

Saisonstart Hochsee – 2. Ansegeln 2019

Wer sagt’s denn. Beim 2. Hochseeansegeln 2019 war das Wetter deutlich besser. Bei durchaus angenehmen Temperaturen und moderatem Wind ging es wieder los. Während die Vereinsyacht Xenia sich mit der HeXe (ebenfalls eine X-442) eine Wettfahrt nach Neustadt i.H. lieferte, fuhren andere Vereinsmitglieder nach Niendorf. Die Stimmung auf allen Schiffen war gut, wenn gleich auch eine Crew mit den Widrigkeiten einer defekten Steueranlage zu kämpfen hatte. Insgesamt macht das Lust auf einen tollen Segelsommer. Nur schade, dass die Gesamtbeteiligung am Ansegeln etwas “übersichtlich” war.
Im Übrigen ist das Kräftemessen zwischen Xenia und HeXe untentschieden ausgegangen. Während die Hexe noch am Samstag die Nase vorn hatte, konnte die Xenia am Sonntag so richtig zuschlagen.

So long,

Nico

Saisonstart Hochsee – 1. Ansegeln 2019

Endlich war es soweit – die Hochseesaison 2019 startete. Doch so richtig tolle Stimmung wollte auf den vier Yachten unter SGS 85-Skippern nicht aufkommen. Hatte doch der Wetterbericht tatsächlich Schnee- und Graupelschauer bei Windstärken um 6 Beaufort aus östlichen Richtungen angekündigt, was mehr zu dem sich verabschiedenden Winter, als zur bevorstehende Segelsaion passte. Auf dem Weg nach Fehmarn war im Radio sogar davon zu hören, dass im Harz Schneeketten erforderlich seien. Aber was so richtige Segler sind, denen ist das ziemlich egal, hauptsache die richtige Kleidung ist mit dabei.

Der Samstag begann mit Aufstehen, Frühstück und Schiff klarmachen. Die erste Herausforderung der Saison stand dann auch gleich an – das Ablegemanöver, klappte aber bei allen problemlos. Das eine oder andere mit Bedacht eingelegte Reff im Segel erwies sich bei Erreichen der “offenen” Ostsee als gute Idee. Es war ein wenig kappelig und die Böen zogen doch ziemlich zügig durch. Noch unangenhemer waren aber die dabei “umherfliegenden” Eiskristalle, die auf der Haut und auch sonst alles andere als angenehm von den Seglern empfunden wurden. Nach gut 2 Stunden entwickelte sich die ganze Aktion dann doch zunehmend mehr zum 1. “Anfrieren” denn zum “Ansegeln”. Kurz entschlossen wurde wieder der Hafen von Burgtiefe angesteuert. Dort wartete dann das erste Anlegemanöver der Saison auf die Skipper. Bei Starkwind und mittlerweile um die 7 Bft, klappte das nicht bei jedem reibungslos. Unangenehmerweise hatte auch noch bei einem der Schiffe der Motor seine Probleme und fiel aus. Schließlich waren dann aber doch alle wieder wohlbehalten im Hafen fest.

Da die Wettervorhersage für Sonntag noch mehr unschöne Daten lieferte, wurde der Rest des Wochenendes mit Fachsimplen, Erinnerungen an frühere gemeinsame Törns und Planungen für zukünftige Segelereignisse verbracht. Das Lokal “Sailors Inn” war dafür eine tolle Kulisse und hat auch die kulinarischen Ansprüche befriedigt. Sonntag ging es dann ziemlich zeitig wieder in Richtung Heimat.

Am Vorabend war es im Übrigen im “Sailors Inn” noch zu einer folgenschweren Begegnung mit dem silbernen Osterhasen gekommen. Dazu möglicherweise in den nächsten Tagen Näheres. Wir wünschen dem Hasen jedenfalls gute Genesung!

So long
Nico

Hochsee mit der SGS85 im Jahr 2019

Kaum ist die Saison 2018 beendet läuft auch schon die seglerische Planung für das Jahr 2019. Auf der Skipperversammlung am 18. Oktober 2018 wurden die Weichen für einen Projekttörn mit der Vereinseigenen X-Yacht „Xenia“ in die westlichen schwedischen Schären gestellt. Voraussichtlich wird die Yacht vom 31. Mai bis zum 9. August 2019 die Gewässer zwischen Fehmarn und dem Oslofjord sowie Teilen von Südschweden bereisen. Zusätzlich ist die Yacht für die Hessenregatta vom 17. bis 24. Mai gemeldet.
Mitglieder finden Details zur Skipperversammlung im internen Bereich unter SGS85-online – Dokumente – Hochseesegeln.

Informationen bei: Nico Scharnagl

Mit der Xenia in Skandinavien

6.- 20. Juli 2018 – Burgtiefe – Oslo – schwedische Westschären

Auch in diesem Jahr war unsere Vereinsyacht Xenia wieder auf einem längeren Törn. Am Freitag, 6. Juli begann der Törn in Richtung Norwegen und schwedische Westschären, um dann am 27. Juli mit Ende des Jugendtörns wieder fest in Burgtiefe zu sein. Zunächst enterte die Crew am Freitagabend zum Essen das Haus am Strand, unserem „Vereinslokal“ in Burgtiefe, das leider mit Ende Oktober dieses Jahres schließen wird.

Der Törnstart selbst verzögerte sich wegen Starkwindes um einen Tag, so dass erst am Sonntagmorgen die Strecke von ca. 380 sm nach Oslo angegangen werden konnte. So ein langer Schlag benötigt eine gute Vorbereitung. Für alle Fälle hatten wir schon ein paar Häfen ausgesucht, die ggf. genutzt werden konnten. Geplant war durch den Großen Belt und dann weiter an Samsö und Anholt vorbei, Laesö sollte ebenso passiert werden, über das Skagerrak in den Oslofjord und schließlich möglichst rasch nach Oslo zu kommen.

Doch wie so oft, machte uns das Wetter einen Strich durch die Planung. Wegen erneut angekündigtem Starkwind bis zu 8 Bft. mussten wir einen Tag in Kerteminde abwettern. Zuvor stellte sich noch heraus, dass unser Funkgerät defekt war und wir keinerlei Empfang hatten. Es konnte nur noch gesendet werden. Notgedrungen haben wir uns mit dem Handfunkgerät beholfen und ein neues Funkgerät geordert, dass wir am letzten Tag des Törns bekamen und behelfsmäßig einbauten. Von Kerteminde ging es nun direkt nach Oslo, lediglich Laesö wurde noch einmal zum Tanken angelaufen. Es war nämlich der Wind komplett eingeschlafen und, wenn überhaupt, hatten wir 1-2 Bft aus Nord, kurzzeitig auch 3-4, aber eben aus Nord, da musste dann der Motor herhalten. Überhaupt war das mit dem Wind auf dem gesamten Törn so eine Sache, von den über 550 zurückgelegten Seemeilen wurden 450 unter Maschine zurückgelegt. Im Wachrhythmus von 2 Stunden für Rudergänger und 4 Stunden für Skipper, ging es weiter, 2 Nächte und 2 Tage lang. Am Donnerstagnachmittag schließlich erreichten wir Oslo und konnten in der Anlage des königlich norwegischen Yacht-Clubs KNS (www.KNS.no) festmachen. Vorsorglich hatten wir uns schon vor dem Törn hier angemeldet. Das Liegen im KNS ersparte uns den Lärm und Trubel im Stadthafen an der Åkerbryggan. Der Hafenmeister hieß uns herzlich willkommen und brachte gleich Kaltgetränke mit. In Oslo schlug der Sommer ebenso heftig zu, 32-34°C waren seit Tagen zu verzeichnen, selbst ein kurzes Sommergewitter brachte keine Linderung. Vom Yacht-Club aus konnte man alles mit den Fährbooten schnell und bequem erreichen. Die Hitze hielt uns nicht davon ab, verschiedenen Museen (Frahm-, KonTiki-, Seefahrts- und Wikinger- sowie das Ski-Museum), den Holmenkollen, Norwegens Ski-Mekka, und die Stadt selbst in den nächsten 2 Tagen zu erkunden. Die „OsloCard“ ermöglichte uns die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und gewährte uns freien Eintritt.
Sonntag ging es auf dem Seeweg Richtung Süden durch den herrlichen Oslofjord. Leider wieder ohne Wind. Erst 20 Minuten vor Erreichen des Hafens von Horten kam Wind auf. Gut das wir früh dort waren, im Sommer sind die Liegeplätze überall sehr knapp, was sich in Schweden noch verschärfen sollte.

Von Horten ging es dann zu den schwedischen Koster-Inseln. Die Inseln selbst sind Naturschutzgebiet. Nach einigem Hin und Her konnten wir als 5. Schiff noch im Päckchen festmachen. Durch den Schiffsverkehr in der Durchfahrt war der Liegeplatz alles andere als gemütlich, es erinnerte an Liegen auf Helgoland im Hochsommer. Der Rundgang auf den Inseln, wenn auch bei sengender Hitze, entschädigte ein wenig für das Ungemach im Hafen. Im Nachhinein erwies sich das Überbringen einer eigenen Landleine als wichtig. Am Morgen war Wind aufgekommen, dessen Richtung so unglücklich war, dass die Xenia den größten Druck auf das Päckchen erzeugte und wir vornehmlich an unserer Landleine hingen. Wir entschieden, sofort abzulegen, um das Päckchen zu entlasten; das Frühstück haben wir lieber unterwegs zu uns genommen. Das Gute: endlich konnten wir auch mal richtig segeln. Die Navigation in den Schären ist etwas anspruchsvoller. Alle an Bord waren gefordert, auf die Seezeichen zu achten und den sicheren Weg zwischen den Felsen zu gewährleisten. Für die etwas weniger erfahrenen Crewmitglieder war das eine gute Übung.

Das frühe Ablegen hatte zur Folge, dass wir schon vor 12:00 Uhr in Fjällbacka waren. Zum Glück, die Liegezeiten enden hier mittags, so dass gerade einige Plätze frei wurden. Eine Stunde später hätten wir eine ähnliche Herausforderung wie auf den Koster-Inseln gehabt. Viele Schiffe waren noch Stunden später auf der Suche nach einem Liegeplatz. Fjällbacka hat in den letzten Jahren zusätzlich Bekanntheit erlangt. Nachdem Gorch Fock und Ingrid Bergmann hier Ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten und für einen nicht endenden Touristenstrom sorgen, wirken heute die Kriminalromane der schwedischen Autorin Camilla Läckberg für den kleinen Ort in dem sie geboren wurde als Magnet. Aber nicht nur durch diese Prominenz kann Fjällbacka beeindrucken, auch der Blick vom Hausberg über die Schären ist einmalig.

Auf dem nun folgenden Abschnitt nach Lysekil hatten wir den sowohl navigatorisch als auch touristisch faszinierendsten Teil des Törns vor uns. Durch den Hamburg Sund, einige Engstellen, vorbei an Hunnebostrand, durch den Sotenkanal (mit Drehbrücke) und vorbei an Smögen, ging es zu unserem Endhafen. Lysekil selbst ist ein alter Fischereiort mit einer beeindruckenden Kirche. Kulturell ist ansonsten eher „Schonkost“ angesagt. Auch hier gestaltete sich das Finden eines geeigneten Liegeplatzes schwierig. Nach der ersten Nacht konnten wir das Schiff noch verholen, so dass Aus- und Einladen für den Crewwechsel mit der Jugendcrew besser bewerkstelligt werden konnten. Beim Hafenmeister konnten wir auch das neue Funkgerät in Empfang nehmen und auf der Xenia einbauen, so dass die Folgecrew damit keine Einschränkungen mehr hatte. Sie brachte in der folgenden Woche die Xenia via Marstrand wieder in den Heimathafen Burgtiefe.

Neue SKS-Inhaber bei der SGS85

Nachdem sie im Frühjahr 12 Wochen die Schulbank für die Theorie zum SKS gedrückt haben und Anfang Mai eine Woche Praxistraining bewältigt wurde, sind nun auch alle Prüfungen bestanden. Wir gratulieren Berit Ehnert, Monika Siegel, Peter Pelke und Marius Wolff zum bestandenen SKS-Schein. Gleichzeitig wünschen wir den neuen Skippern viel Spaß beim Segeln und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Auf dem Foto von links nach rechts: Marius Wolff, Eckhard Ruh (Praxisausbilder), Christian Schöning, Monika Siegel, Berit Ehnert und Peter Pelke.

Der Vorstand