Hochseesegeln

Baltik Rund – Projekttörn 2020 mit der Xenia

Die SGS85 fährt die Ostsee “linksherum”

Kaum ist die Saison 2019 zu Ende, planen wir schon für 2020. Vom 6. Juni bis zum 22. August wird unsere Xenia die Ostsee “linksherum” befahren. Insgesamt 7 Abschnitte versprechen interessante Törns mit seglerischen und navigatori­schen Herausforderungen. Lange Schläge, enge Fahrwasser und eingeschränkte Liegemöglichkeiten stellen ihre Ansprüche. Im einzelnen sind die Abschnitte wie folgt geplant:
1. Etappe: Burgtiefe – Rügen (6.6. – 13.6.20)
Der Törn führt von Burgtiefe ent­lang der mecklenburg-vorpommerschen Küste bis nach Saß­nitz oder Greifswald.
2. Etappe: Rügen – Danzig (13.6. – 20.6.20)
Ab Rügen fährt die Xenia nach Dan­zig. Dabei sind mögliche Häfen auf dem Weg Kol­berg, Rügenwalde und Lebau.
3. Etappe: Danzig – Riga (20.6. – 4.7.20)
Der 3. Abschnitt steuert das Schiff entlang der ku­rischen Nehrung zu Häfen wie Klaipeda (Memel), Liebau, Paulshafen oder Ventspils.
4. Etappe: Riga – Helsinki (4.7. – 18.7.20)
Von Riga aus nimmt die Xenia Kurs auf Inseln wie Ruhnu und Saaremaa im rigaischen Meerbusen
und ebenso Ziele wie Haapsalu, Dirhami und die est­nische Hauptstadt Tallinn.
5. Etappe: Helsinki – Stockholm (18.7. – 1.8.20)
Via Hanko, Turku, dem Aaland Archipel mit Mari­hamn führt er die Xenia bis in die schwedische Hauptstadt Stockholm.
6. Etappe: Stockholm – schwedische Ostküste (1.8. – 8.8.20) – Jugendtörn der SGS85
In Stockholm geht die Reise durch die östlichen schwedischen Schären mit den möglichen Zielen Visby, Västervik oder Kalmar.
7. Etappe: Karlskrona – Burgtiefe (8.8. – 22.8.20)
Aus den schwedischen Ostschären tritt die Xenia die Heimreise an. Dabei sind mögliche Zwischenziele Bornholm, Klintholm oder Nysted.

Bei einigen Abschnitten sind noch Kojen frei. Daher sollten sich Interessierte zeitnah melden, wenn sie einen der Abschnitte mitsegeln wollen.

Kontakt: Nico Scharnagl

Jugend – Projekttörn 2019 mit der Xenia

  7. Etappe: Der Jugendtörn

Am Freitag, den 02.08.2019 machte sich die Jugend auf den Weg nach Schweden, um dort die Vereinsyacht zu übernehmen. Um 7 Uhr trafen wir uns auf Fehmarn und fuhren gemeinsam mit dem Mietwagen Richtung Fähre. Mit der Fähre nach Dänemark und über die Öresund Brücke nach Schweden verging die Zeit wie im Flug, die Vorfreude war auch groß genug. Angekommen in Varberg übernahmen wir die Xenia von der Vorcrew. Im Anschluss wurden die Kojen aufgeteilt und sämtliche Vorräte in jedem freien Schott des Schiffes gebunkert. Nach dem Einziehen auf dem Schiff ging es erstmal eine Runde baden und die Gegend erkunden. Nach einem leckeren Abendessen saßen wir alle zusammen und führten eine ausführliche Sicherheitseinweisung durch. So konnten sich alle mit dem Schiff vertraut machen, bevor am nächsten Morgen die erste Etappe nach Helsingør gesegelt wurde. Nach einem erfolgreichen ersten Ableger der Woche wurden die Segel gehisst. Es galt etwas Abstand zum Hafen zu schaffen um in Ruhe das „Mann über Board“ Manöver durchzugehen. Nur für den Notfall natürlich. Nach einem erfolgreichen ersten Segeltag liefen wir kaputt aber zufrieden in Helsingør ein. Die nächsten Tage segelten wir von Dragør über Klintholm nach Gedser und Kühlungsborn, um schließlich wieder in unseren Heimathafen Burgtiefe einzulaufen.
In der Woche konnten wir alles erleben, von wenig Wind über viel zu viel Wind, sodass schnell gehandelt werden musste, um die Segel einzuholen, und von Regen zu strahlendem Sonnenschein. Zumeist hatten wir aber gutes Wetter, sodass wir uns an Deck zu einem Mittagsschlaf in die Hängematte legen konnten, oder auch ein Buch lesen.
Passend zum Thema hörten wir die Playlist von Santiano rauf und runter, manch einerkonnte sie schon nicht mehr hören, aber selbst im Regen war die Stimmung so gut, dass man einfach mitsingen musste. Vor unserem fast schon traditionellen baden gehen am Abend, erkundeten wir stets die Gegend, sowie die Hafenanlagen. Ein bisschen Bewegung in einer ganzen Woche voller segeln muss auch sein. Aber auch wasserseitig hatten wir einiges zu entdecken, vorbei an der schönen Küste Schwedens segelten wir direkt vor der dänischen Hauptstadt Kopenhagen vorbei, wo wir das ein oder andere imposante Containerschiff beobachten konnten, wie es uns überholt. Auch Møns Klint konnten wir uns dank der Nähe zum Hafen Klintholm genau ansehen. Wehmütig mussten wir die Xenia leider im Hafen von Burgtiefe wieder übergeben. Wir hatten alle eine schöne Woche, jede Menge Spaß und hoffen auf Wiederholung im nächsten Jahr!

Annika Knieper

Projekttörn 2019 mit der Xenia

  4. Etappe: Kopenhagen – schwedische Südküste

Am 4. Juli war es soweit! Mit dem Mietwagen nach Kopenhagen, Schiffsübernahme und Einladen. Allmählich habe wir ja Übung und haben unseren Lebensmitteltransport sicher verstaut. Nach dem sonntäglichen Rundgang durch Kopenhagen ging es am frühen Abend auf „Seereise“. In einem Nachttörn geht es in Richtung Bornholm. Der Umstand, des Nachts unterwegs zu sein erfordert von Skipper und Co-Skipper eine gute Abstimmung und von den Rudergängern extreme Aufmerksamkeit. Insbesondere, da in dieser Nacht der Wind mit bis zu 6 Bft. von schräg achtern kam – beim Steuern also Vorsicht. Montag früh waren wir wohlbehalten in Hasle, weil wir den engen Yachthafen von Rönne (4 sm südlich) meiden wollten.

Tourismus-Einfall auf Bornholm in der Ferienzeit verfolgte uns in Hammershuis und in den Häfen der Ostseite der Insel. Nächstes Ziel war Christiansö mit seiner Festung und dem Anlege-Abenteuer im engen Hafen. Postschiff, aufdringliche und unkoordinierte Bootsführer waren die Herausforderung bevor wir fest waren.

Donnerstag ging es dann endlich nach Schweden. Frühaufstehen und aus dem Päckchen manövrieren bevor es auf die 53sm nach Sandhamn ging, das wir um 17:30 erreichten. Mit Glück noch einen Platz an der Pier bekommen – es ist Ferienzeit…

Die nächsten Ziele waren Karlskrona, der zentrale Stützpunkt der schwedischen Marine und anschließend Karlshamn. Neben der super Fischräucherei gab es hier Gott sei Dank einen netten Segelmacher, der uns, trotz seines Urlaubs, eine neue Segellatte anfertigte und die, durch die vorherige defekte Segellatte gerissene Lattentasche, in kurzer Zeit reparierte. Zum Glück war uns der Defekt bei der Durchsicht vor dem Auslaufen aufgefallen. Da zeigt es sich, wie wichtig die ständige Kontrolle an Bord ist.

Schließlich ging es Skillinge, an der Insel Hanö vorbei, zu unserem letzten Hafen. Hier hat dann die nächste Crew übernommen und den Weg in dänische Gewässer angetreten.

Nico Scharnagl

Vereinstörn Segelmanöver und -trim im September

Wie bereits mehrfach angekündigt, wird es in diesem Jahr wieder ein Segeltraining geben. Vom 6.-13. September 2019 können unter der Leitung von Michael Lorz auf diesem Vereinstörn alle Skipper oder diejenigen, die es einmal werden wollen, Segelführung und -manöver trainieren. Dabei wird das Seegebiet der dänischen Südsee befahren. Durch seine flache Grundstruktur, enge Fahrwasser und seine Inselwelt wird das Revier die Gelegenheit für eine Vielzahl von Manövern bieten.
Für Vereinsmitglieder betragen die Kojenkosten für eine Woche 360 Euro, für Nichtmitglieder 400 Euro, jeweils ohne Verpflegung und Betriebsstoffe. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 7 Personen begrenzt.
Informationen und Anmeldungen bei Nico Scharnagl

Manövertraining Hochsee 2019

Am 4. und 5. Mai fand das erste Manövertraining der SGS85 in Burgtiefe statt. Am Freitag den 3.5. wurde mit einem bereits anwesenden Teilnehmer der Aufbau von Kutterstag, Spinnaker und Gennaker als Trockenübung ohne Segel durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass die Kutterfock noch gar nicht an Bord war. Es zeigte sich aber auch einmal wieder, dass für ungeübte beim Riggen der Kutterfock entsprechend lange Zeit einzuplanen ist.

Am Sonnabend fand unter Leitung von Eckhard Ruh mit insgesamt 6 Teilnehmern das Training von Hafenmanöver statt. Die Person am Ruder sprach Eckhard das Manöver durch teilte die Positionen ein und fuhr das von Ihme gewünschte Ab- und Anlegemanöver. Für die Manöver wurden immer 5 Personen benötigt. Einer am Ruder und je zwei an Vor- und Achterleine. Die sechste Person hatte Pause oder spielte Springer mit dem Kugelfender. Leider konnten aus Zeitgründen nicht alle Wunschmanöver umgesetzt werden. So konnten vor der Mittagspause und danach jeweils 3 Teilnhemer trainieren. Im Schnitt hatte dann jeder 2 Mannöver gefahren bevor es Abends ins Sailors-Inn ging.

Sonntag waren Segelmanöver geplant. Mit 4 Teilnehmern wurden Beiliegen, Boje über Bord und Ankern geübt. Es zeigt sich auch hier, wieviel Zeit ein Übungsmanöver in Anspruch nimmt. Das Spinnaker Segeln musste wegen Böen bis 6 Bft leider ausfallen.
Mit einem abschließenden Kaffee im Cafe Sorgenfrei wurde der Tag beendet.

Resüme
Allen Teilnehmern hat es großen Spaß gemacht. Das Durchtauschen der jeweiligen persönlichen Manöverpositionen wurde durchweg positiv empfunden. Festgestell wurde, dass ein Tag zu wenig ist. Nächstes Jahr sollen dann 2 Tage Hafenmanöver und 2 Tage Segelmanöver stattfinden. Mit zwei Tagen mehr ergibt sich dann die Möglichkeit für Hafenmanöver an Schwimmstegen auch nach Kühlungsborn zu segeln. Der Vorteil des Trainings in Burgtiefe war, dass Teilnehmer in ihren Schiffen oder, wie Eckhard, im eigenen Wohnmobil schlafen können. Die Gruppengröße von 6 Teilnehmern, einem  Ausbilder und einem Skipper erwies sich als optimal und passt gut zur Kojenanzahl auf der Xenia.

Norbert

Ansegeln am Ratzeburger See

   Saisonstart in Kalkhütte

Am 1. Mai wurde in Kalkhütte am Ratzeburger See die offizielle Binnen-Saison der Segler-Gemeinschaft Schwarzenbek eröffnet. Gut 60 Besucher halfen beim Herrichten der Boote und führten angeregte Unterhaltungen. Bei heißen Getränken und prima Spargelsuppe fühlten sich alle wohl. Zugegeben, das Wetter ließ die Gedanken an “Einsteigen und Lossegeln” etwas in den Hintergrund treten. Ein paar ganz “Harte” von anderen Vereinen wurden aber auf dem See gesichtet.

Höhepunkt waren die drei Schiffstaufen. Waren der Centaur “Leo” und das Begleitboot “Seewolf” schon im Wasser wurde der gerade erworbene zweite Centaur an Land auf den Namen “Leoni” getauft. Nun bilden die beiden ein Paar, Leoni und Leo. Anschließend kam dann auch “Leoni” in das nasse etwas, so dass beide nun einträchtig nebeneinander liegen.

Das Beisammensein hat allen viel Spaß gemacht und so wurde bis in den Nachmittag hinein noch gefachsimpelt. Bilder stehen in der internen Bildergalerie zum Anschauen bereit.

Die Saison in Ratzeburg ist eröffnet!

Der Vorstand

Saisonstart Hochsee – 2. Ansegeln 2019

Wer sagt’s denn. Beim 2. Hochseeansegeln 2019 war das Wetter deutlich besser. Bei durchaus angenehmen Temperaturen und moderatem Wind ging es wieder los. Während die Vereinsyacht Xenia sich mit der HeXe (ebenfalls eine X-442) eine Wettfahrt nach Neustadt i.H. lieferte, fuhren andere Vereinsmitglieder nach Niendorf. Die Stimmung auf allen Schiffen war gut, wenn gleich auch eine Crew mit den Widrigkeiten einer defekten Steueranlage zu kämpfen hatte. Insgesamt macht das Lust auf einen tollen Segelsommer. Nur schade, dass die Gesamtbeteiligung am Ansegeln etwas “übersichtlich” war.
Im Übrigen ist das Kräftemessen zwischen Xenia und HeXe untentschieden ausgegangen. Während die Hexe noch am Samstag die Nase vorn hatte, konnte die Xenia am Sonntag so richtig zuschlagen.

So long,

Nico

Saisonstart Hochsee – 1. Ansegeln 2019

Endlich war es soweit – die Hochseesaison 2019 startete. Doch so richtig tolle Stimmung wollte auf den vier Yachten unter SGS 85-Skippern nicht aufkommen. Hatte doch der Wetterbericht tatsächlich Schnee- und Graupelschauer bei Windstärken um 6 Beaufort aus östlichen Richtungen angekündigt, was mehr zu dem sich verabschiedenden Winter, als zur bevorstehende Segelsaion passte. Auf dem Weg nach Fehmarn war im Radio sogar davon zu hören, dass im Harz Schneeketten erforderlich seien. Aber was so richtige Segler sind, denen ist das ziemlich egal, hauptsache die richtige Kleidung ist mit dabei.

Der Samstag begann mit Aufstehen, Frühstück und Schiff klarmachen. Die erste Herausforderung der Saison stand dann auch gleich an – das Ablegemanöver, klappte aber bei allen problemlos. Das eine oder andere mit Bedacht eingelegte Reff im Segel erwies sich bei Erreichen der “offenen” Ostsee als gute Idee. Es war ein wenig kappelig und die Böen zogen doch ziemlich zügig durch. Noch unangenhemer waren aber die dabei “umherfliegenden” Eiskristalle, die auf der Haut und auch sonst alles andere als angenehm von den Seglern empfunden wurden. Nach gut 2 Stunden entwickelte sich die ganze Aktion dann doch zunehmend mehr zum 1. “Anfrieren” denn zum “Ansegeln”. Kurz entschlossen wurde wieder der Hafen von Burgtiefe angesteuert. Dort wartete dann das erste Anlegemanöver der Saison auf die Skipper. Bei Starkwind und mittlerweile um die 7 Bft, klappte das nicht bei jedem reibungslos. Unangenehmerweise hatte auch noch bei einem der Schiffe der Motor seine Probleme und fiel aus. Schließlich waren dann aber doch alle wieder wohlbehalten im Hafen fest.

Da die Wettervorhersage für Sonntag noch mehr unschöne Daten lieferte, wurde der Rest des Wochenendes mit Fachsimplen, Erinnerungen an frühere gemeinsame Törns und Planungen für zukünftige Segelereignisse verbracht. Das Lokal “Sailors Inn” war dafür eine tolle Kulisse und hat auch die kulinarischen Ansprüche befriedigt. Sonntag ging es dann ziemlich zeitig wieder in Richtung Heimat.

Am Vorabend war es im Übrigen im “Sailors Inn” noch zu einer folgenschweren Begegnung mit dem silbernen Osterhasen gekommen. Dazu möglicherweise in den nächsten Tagen Näheres. Wir wünschen dem Hasen jedenfalls gute Genesung!

So long
Nico

Hochsee mit der SGS85 im Jahr 2019

Kaum ist die Saison 2018 beendet läuft auch schon die seglerische Planung für das Jahr 2019. Auf der Skipperversammlung am 18. Oktober 2018 wurden die Weichen für einen Projekttörn mit der Vereinseigenen X-Yacht „Xenia“ in die westlichen schwedischen Schären gestellt. Voraussichtlich wird die Yacht vom 31. Mai bis zum 9. August 2019 die Gewässer zwischen Fehmarn und dem Oslofjord sowie Teilen von Südschweden bereisen. Zusätzlich ist die Yacht für die Hessenregatta vom 17. bis 24. Mai gemeldet.
Mitglieder finden Details zur Skipperversammlung im internen Bereich unter SGS85-online – Dokumente – Hochseesegeln.

Informationen bei: Nico Scharnagl

Mit der Xenia in Skandinavien

6.- 20. Juli 2018 – Burgtiefe – Oslo – schwedische Westschären

Auch in diesem Jahr war unsere Vereinsyacht Xenia wieder auf einem längeren Törn. Am Freitag, 6. Juli begann der Törn in Richtung Norwegen und schwedische Westschären, um dann am 27. Juli mit Ende des Jugendtörns wieder fest in Burgtiefe zu sein. Zunächst enterte die Crew am Freitagabend zum Essen das Haus am Strand, unserem „Vereinslokal“ in Burgtiefe, das leider mit Ende Oktober dieses Jahres schließen wird.

Der Törnstart selbst verzögerte sich wegen Starkwindes um einen Tag, so dass erst am Sonntagmorgen die Strecke von ca. 380 sm nach Oslo angegangen werden konnte. So ein langer Schlag benötigt eine gute Vorbereitung. Für alle Fälle hatten wir schon ein paar Häfen ausgesucht, die ggf. genutzt werden konnten. Geplant war durch den Großen Belt und dann weiter an Samsö und Anholt vorbei, Laesö sollte ebenso passiert werden, über das Skagerrak in den Oslofjord und schließlich möglichst rasch nach Oslo zu kommen.

Doch wie so oft, machte uns das Wetter einen Strich durch die Planung. Wegen erneut angekündigtem Starkwind bis zu 8 Bft. mussten wir einen Tag in Kerteminde abwettern. Zuvor stellte sich noch heraus, dass unser Funkgerät defekt war und wir keinerlei Empfang hatten. Es konnte nur noch gesendet werden. Notgedrungen haben wir uns mit dem Handfunkgerät beholfen und ein neues Funkgerät geordert, dass wir am letzten Tag des Törns bekamen und behelfsmäßig einbauten. Von Kerteminde ging es nun direkt nach Oslo, lediglich Laesö wurde noch einmal zum Tanken angelaufen. Es war nämlich der Wind komplett eingeschlafen und, wenn überhaupt, hatten wir 1-2 Bft aus Nord, kurzzeitig auch 3-4, aber eben aus Nord, da musste dann der Motor herhalten. Überhaupt war das mit dem Wind auf dem gesamten Törn so eine Sache, von den über 550 zurückgelegten Seemeilen wurden 450 unter Maschine zurückgelegt. Im Wachrhythmus von 2 Stunden für Rudergänger und 4 Stunden für Skipper, ging es weiter, 2 Nächte und 2 Tage lang. Am Donnerstagnachmittag schließlich erreichten wir Oslo und konnten in der Anlage des königlich norwegischen Yacht-Clubs KNS (www.KNS.no) festmachen. Vorsorglich hatten wir uns schon vor dem Törn hier angemeldet. Das Liegen im KNS ersparte uns den Lärm und Trubel im Stadthafen an der Åkerbryggan. Der Hafenmeister hieß uns herzlich willkommen und brachte gleich Kaltgetränke mit. In Oslo schlug der Sommer ebenso heftig zu, 32-34°C waren seit Tagen zu verzeichnen, selbst ein kurzes Sommergewitter brachte keine Linderung. Vom Yacht-Club aus konnte man alles mit den Fährbooten schnell und bequem erreichen. Die Hitze hielt uns nicht davon ab, verschiedenen Museen (Frahm-, KonTiki-, Seefahrts- und Wikinger- sowie das Ski-Museum), den Holmenkollen, Norwegens Ski-Mekka, und die Stadt selbst in den nächsten 2 Tagen zu erkunden. Die „OsloCard“ ermöglichte uns die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und gewährte uns freien Eintritt.
Sonntag ging es auf dem Seeweg Richtung Süden durch den herrlichen Oslofjord. Leider wieder ohne Wind. Erst 20 Minuten vor Erreichen des Hafens von Horten kam Wind auf. Gut das wir früh dort waren, im Sommer sind die Liegeplätze überall sehr knapp, was sich in Schweden noch verschärfen sollte.

Von Horten ging es dann zu den schwedischen Koster-Inseln. Die Inseln selbst sind Naturschutzgebiet. Nach einigem Hin und Her konnten wir als 5. Schiff noch im Päckchen festmachen. Durch den Schiffsverkehr in der Durchfahrt war der Liegeplatz alles andere als gemütlich, es erinnerte an Liegen auf Helgoland im Hochsommer. Der Rundgang auf den Inseln, wenn auch bei sengender Hitze, entschädigte ein wenig für das Ungemach im Hafen. Im Nachhinein erwies sich das Überbringen einer eigenen Landleine als wichtig. Am Morgen war Wind aufgekommen, dessen Richtung so unglücklich war, dass die Xenia den größten Druck auf das Päckchen erzeugte und wir vornehmlich an unserer Landleine hingen. Wir entschieden, sofort abzulegen, um das Päckchen zu entlasten; das Frühstück haben wir lieber unterwegs zu uns genommen. Das Gute: endlich konnten wir auch mal richtig segeln. Die Navigation in den Schären ist etwas anspruchsvoller. Alle an Bord waren gefordert, auf die Seezeichen zu achten und den sicheren Weg zwischen den Felsen zu gewährleisten. Für die etwas weniger erfahrenen Crewmitglieder war das eine gute Übung.

Das frühe Ablegen hatte zur Folge, dass wir schon vor 12:00 Uhr in Fjällbacka waren. Zum Glück, die Liegezeiten enden hier mittags, so dass gerade einige Plätze frei wurden. Eine Stunde später hätten wir eine ähnliche Herausforderung wie auf den Koster-Inseln gehabt. Viele Schiffe waren noch Stunden später auf der Suche nach einem Liegeplatz. Fjällbacka hat in den letzten Jahren zusätzlich Bekanntheit erlangt. Nachdem Gorch Fock und Ingrid Bergmann hier Ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten und für einen nicht endenden Touristenstrom sorgen, wirken heute die Kriminalromane der schwedischen Autorin Camilla Läckberg für den kleinen Ort in dem sie geboren wurde als Magnet. Aber nicht nur durch diese Prominenz kann Fjällbacka beeindrucken, auch der Blick vom Hausberg über die Schären ist einmalig.

Auf dem nun folgenden Abschnitt nach Lysekil hatten wir den sowohl navigatorisch als auch touristisch faszinierendsten Teil des Törns vor uns. Durch den Hamburg Sund, einige Engstellen, vorbei an Hunnebostrand, durch den Sotenkanal (mit Drehbrücke) und vorbei an Smögen, ging es zu unserem Endhafen. Lysekil selbst ist ein alter Fischereiort mit einer beeindruckenden Kirche. Kulturell ist ansonsten eher „Schonkost“ angesagt. Auch hier gestaltete sich das Finden eines geeigneten Liegeplatzes schwierig. Nach der ersten Nacht konnten wir das Schiff noch verholen, so dass Aus- und Einladen für den Crewwechsel mit der Jugendcrew besser bewerkstelligt werden konnten. Beim Hafenmeister konnten wir auch das neue Funkgerät in Empfang nehmen und auf der Xenia einbauen, so dass die Folgecrew damit keine Einschränkungen mehr hatte. Sie brachte in der folgenden Woche die Xenia via Marstrand wieder in den Heimathafen Burgtiefe.